Lemnitzer Schloss
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Das im Ortsteil Lemnitz befindliche Barockschloss war seit dem frühen 17. Jahrhundert im Besitz der Familie von der Gabelentz und wurde in den Jahren 1739 - 1745 neu erbaut. Vor dem Hause befindet sich eine Terrasse, auf deren Brüstung 10 Figuren Musizierender aus dem 18. Jahrhundert stehen, die sich sehr dekorativ und mit malerischer Wirkung gegen den Hintergrund abheben.Einer der bedeutendsten Vertreter der alten Lemnitzer Linie ist Christoph Friedrich von der Gabelentz (1710-1794), Festungskommandant von Hohentwiel/Baden-Württemberg. Er war Taufpate und Namensgeber des Dichters Friedrich von Schiller(1759-1895). Der berühmteste Vertreter der Familie und Besitzer dieses Schlosses war der 1874 hier verstorbene Sprachforscher Hans Conon v. d. Gabelentz der über 24 Sprachen sprach und bei über 83 Sprachen Grundlagenforschung betrieb. Der letzte Besitzer bis zur Enteignung 1945 war Dr. Hans Albrecht von der Gabelentz-Linsingen. Er war ein Kunstwissenschaftler und bis 1946 Burghauptmann auf der Wartburg. Seine Ruhestätte befindet sich heute noch auf dem Lemnitzer Friedhof. Nach dem Kriegsende wurde das Schloss als Schulungsheim genutzt und diente ab 1962 als Seniorenheim, in dem sich die älteren Menschen sehr wohl fühlten. In den 90er Jahren wurde das Gebäude zu gemeindlichen Zwecken genutzt. Nun befindet es sich in Privatbesitz.