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Das Geschlecht derer von Gabelentz

Lemnitzer Schloss

Drei Kilometer südwestlich von Triptis befindet sich das Lemnitzer Schloss, das sich seit dem frühen 17. Jahrhundert bis 1945 im Besitz der Familie von der Gabelentz befand. In diesem Geschlecht finden sich sowohl Politiker, wie auch Wissenschaftler und Kunstgelehrte von überregionaler, teilweise weltbekannter Bedeutung wieder.

 

Hier seien nur einige wenige genannt, zum Beispiel: Hans Leopold v. d. Gabelentz ( 1778 - 1831 ), ein Politiker, der die Verwaltung des "Herzogtums Altenburg" reformierte, insbesondere die 'Armenversorgung'. Er war auch ein Miterfinder des Skatspieles.

 

Ulfilas

Hans Conon von der Gabelentz

 

Hans Conon v. d. Gabelentz, 1807 in Altenburg geboren und 1874 in Lemnitz gestorben, war ein Sprachforscher, der 24 Sprachen sprach und 83 Sprachen durchforschte, besonders die ugrischen Sprachen ( Türkisch, Finnisch, Asiatisch usw. ). Gemeinsam mit dem Altenburger Pfarrer Dr. Löbe übersetzte er die Fragmente der gotischen Bibel des Bischofs Ulfilas aus der frühchristlichen Zeit. Die gotische Bibelübersetzung "Ulfilias" wurde 1846 verlegt. Ein Nachdruck erfolgte 1980 beim Verlag Gerstenberg in Hildesheim. Hans Conon von der Gabelentz erhielt 1846 die Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig.

Seine wissenschaftliche Bibliothek enthielt etwa 10.000 Bände (befindet sich heute in der Allrussischen Bibliothek in Moskau) und wurde von Gelehrten vieler Länder aufgesucht.

 

Er galt zu seiner Zeit als "Größter Wissenschaftler Thüringens". Aber auch als Politiker spielte Hans Conon eine große Rolle. So war er 1848 als Weimarer Landmarschall ( entspricht heute dem Landtagspräsidenten ) Abgesandter bei der Frankfurter Nationalversammlung. Er gehörte zu denjenigen, die die neue Verfassung ausarbeiteten.

Hans Georg v. d. Gabelentz (1840 - 1893 ) war, wie sein Vater, Sprachwissenschaftler und erhielt die erste Professur für ostasiatische Sprachen Deutschland´s in Leipzig. Neben vielen wissenschaftlichen Abhandlungen erschien 1881 seine heute noch weltberühmte "Chinesische Grammatik", die 1953 nochmals eine unveränderte Neuauflage erfuhr. Die Ausgabe von 1901 wurde von seinem Neffen, Dr. Albrecht von der Schulenburg, Privatdozent für chinesische Sprache in München kommentiert. Nachdrucke dieses bedeutenden Werkes Gabelentz´s (der auch Wilhelm von Humbold sehr nahe stand über dessen Werk "Dual") erfolgten mehrmals beim Verlag Narr in Tübingen und 1995 in London beim Verlag Thoemmes-Press. Seine bekanntesten Arbeiten über die "Melanesischen Sprachen" (Polynesien, Australien) sind auszugsweise im Original im Museum "Haus Schwandke" in Triptis vorhanden.

Zur Pflege der Gabelentz´schen Tradition: Ganzheitlichkeit, Weltoffenheit und Kommunikation, wurde am 18. Juli 1999 in Lemnitz anlässlich eines Treffens des Freundeskreises Gabelentz der "Sprach- und Kulturverein Gabelentz e.V." gegründet. Ziel des Vereins ist u. a. die internationale Auseinandersetzung mit den sprachwissenschaftlichen Erkenntnissen der beiden Sprachforscher v. d. Gabelentz, worauf auch hindeutet, dass verschiedene internationale Sprachwissenschaftler Mitglied des Vereines sind.

Nicht unerwähnt darf auch der letzte Besitzer von Lemnitz, Dr. Hans Albrecht v. d. Gabelentz - Linsingen ( 1872 - 1946 ), bleiben. Nach einem Studium der Kunstwissenschaften und der Architektur und der Promotion sowie verschiedener Auslandsreisen war er zunächst Leiter der Kunstsammlungen und der Museen in Weimar ( 1910 ), von 1912 - 1914 Leiter des "Deutschen Kunsthistorischen Instituts in Florenz"(gegründet von der Verlegerfamilie Brockhaus). Vom 1. April 1930 bis zu seinem Tode war er dann "Burghauptmann der Wartburg", wo er für die Erhaltung und Erforschung der Kunstwerke wie auch der Bauwerke zu sorgen hatte.

Teil der Werke von Hans Conon von der Gabelentz, Hans Georg von der Gabelentz und von Hans Albrecht von der Gabelentz-Linsingen können im Museum "Haus Schwandke" in Triptis eingesehen werden.

 
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