Wanderung nach Renthendorf

Wanderzeit: 4 Stunden
Tourenlänge: ca. 21 km
Hinweise: Auch mit dem Fahrrad passierbar.
Ausgangspunkt: Triptis, Stadtteich

 

 

Hinweise:
Diese Wanderung führt durch meist kleinere Dörfer die geprägt sind von ihrer schönen Lage, eingebettet zwischen bewaldeten Hügeln in landschaftlich reizvollen Tälern. Liebevoll sanierte Fachwerkhäuser und gepflegte Gärten gilt es zu entdecken.

Alternativ können Sie die Wanderung

Die ehemalige Raststätte Rodaborn wurde 1928 als "Walderholungsheim Rodaborn" von der Rodaborngesellschaft Triptis errichtet. Mit dem Bau der Autobahn in den Jahren 1934 - 1936 wurde sie am 20.12.1936 als erste Autobahnraststätte Deutschlands in Betrieb genommen. Im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der A9 wurde die Raststätte zum 01.07.2004 geschlossen. Alle Bemühungen zum Erhalt der Autobahnraststätte bisher blieben leider erfolglos. Nun befindet sich die Raststätte in Privatbesitz und wurde zum 08.05.2010 als Ausflugslokal neu eröffnet.

 

ehemalige Raststätte Rodaborn

 

Übrigens die Roda ist ein 33,6 km langer Zufluss der Saale. Der Fluss entspringt in der Nähe von Rodaborn, von dort fließt er durch die Tälerdorfer Schönborn, Renthendorf usw. nach Stadtroda und mündet südlich von Jena in die Saale. Mitte der zwanziger Jahre bestätigte Prof. Dr. Klonka vom pharmakologischen Institut der Universität Jena, dass das Wasser der Rodaquelle nennenswerte Radium-Anteile in im Wasser gelöster Emanation enthält, dass es also als Mineralwasser mit therapeutischem Heilwert anzusprechen war.

Bei der Schönborner Mühle, landschaftlich wunderschön gelegen, handelt es sich um eine ehemalige Wassermühle, die jetzt elektrisch angetrieben wird. Sie ist noch voll funktionsfähig und in Betrieb. Die Müllereimaschinen stammen von ca. 1940. Modernisiert wurde die Mühle 1985. Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag wird dort aus selbst gemahlenem Getreide Roggenbrot im Holzbackofen gebacken - ein Besuch lohnt sich.

 

Schönborner Mühle

 

Die Brehm-Gedenkstätte Renthendorf zeigt Leben, Werk und Wirkung des "Vogelpastors" Christian Ludwig Brehm (1787-1864), seines Sohnes, des "Tiervaters" Alfred Edmund Brehm (1829-1884), und anderer Brehms, die Entwicklung der Ornithologie/Vogelkunde im 19. Jahrhundert, die Erfolgsgeschichte von "Brehms Tierleben" zur Weltliteratur und vieles andere mehr. Die Gedenkstätte ist täglich von 9:00 - 12:00 Uhr und von 13:00 - 17:00 Uhr geöffnet. Unterhalb des Museums lädt das dortige, modern eingerichtete Schullandheim Gäste zum Verweilen ein. Gerade Familien und Schulklassen sind herzlich willkommen.

 

Zugang zur Brehmgedenkstätte Vogelstimmenstation

 

An der Brehm-Gedenkstätte beginnt ein Rundweg, der mit Lehrtafeln die heimische Vogelwelt näherbringt. Auf diesem Rundweg gelangt man auch zu den Brehm-Ahörnern auf dem Baderberg. Diese Baumgruppe bildete die Vogelwarte, wo Christian Brehm seinem Hobby als Vogelbeobachter nachging. Auf einer Gedenktafel zusammen mit dem Naturschutzzeichen steht folgender Text: "Hier standen die alten 1000-jährigen Ahornbäume, Naturdenkmal seit 1938, auf dem Baderberg bei Renthendorf, ehemals Vogelwarte von C.L. Brem. Anstelle der durch Blitz zerstörten alten wurden im Apri 1974 neue gepflanzt. Silberahorn-Bergahorn."

 

Brehm - Ahörner Blick auf Oberrenthendorf

 

Das kleine Schloss in Oberpöllnitz ist rund oder jedenfalls fast rund gebaut. Erstmals findet sich das Gebäude 1341 als Rundbau mit einem kleinen Innenhof urkundlich erwähnt. Den Um- und Ausbau zum Renaissance-Schloss betrieb aber erst im 16. Jahrhundert Bernhard von Pöllnitz, sächs. Kanzler. Laut Aufschrift über dem Eingangsportal wurde es 1414 erbaut und 1848 erneuert.

 

Das Schloss blieb bis zum Ende des 17. Jahrhunderts im Familienbesitz derer von Pöllnitz. Danach wechselten die Besitzer häufig. Nach 1945 wohnten Umsiedler und Flüchtlinge im Schloss. Im Jahr 1972 wurde es baupolizeilich gesperrt. Zu dieser Zeit wohnten dort noch 10 Familien. Außer einer Dachreparatur 1957 waren kaum Reparaturen durchgeführt worden. Vom damaligen Institut für Denkmalpflege in Erfurt wurde immer wieder auf nötige, durchzuführende Reparaturen hingewiesen.

 

Im Jahr 1977 wurde von Seiten des damaligen Rates des Kreises alles zu einer Sprengung des Schlosses im Rahmen einer ZV-Übung vorbereitet, die durch den Einspruch des damaligen Pfarrers von Oberpöllnitz in letzter Minute verhindert werden konnte. Mit Hilfe der "Deutschen Stiftung Denkmalpflege" konnte nach der politischen Wende im Jahr 1989 die noch vorhandene Substanz weitestgehend erhalten und so gesichert werden, dass das Schloss auf Jahre vor weiterem Verfall bewahrt bleibt. (Die Außenmauern begannen bereits einzustürzen.) Mittlerweile befindet sich das Schloss wieder in Privatbesitz.